Strukturvielfalt im eigenen Garten
in einfachen Schritten
"Conservation gardening"
Forschungen des Deutschen Zentrums für integrative Biodiversitätsforschung der Universität Leipzig:
Heimische Flora ist zu 70% rückläufig und zu 30% gefährdet („Rote Liste“)
·
Eine kleine Auswahl ist in unseren Balkonkästen ausgestellt. Sie sind für
heimische Gärten, Balkone und teilweise Dächer geeignet
· Viele dieser Pflanzen bevorzugen trockene Böden → sinnvoll im Klimawandel
· Circa 50% dieser Pflanzen im Handel erhältlich
· „Conservation Gardening“ auf möglichst vielen privaten oder öffentlichen Flächen (auch im Balkonkasten) wirkt der Biodiversitätskrise entgegen
- Viele Käferarten leben von bzw. in „Tot“-Holz
(besser:
„Lebensraum“-Holz)
- das bedeutet Nahrungsangebot für Vögel und Igel
· - Käferkeller
bietet Raum für den Entwicklungsprozess
Ei → Larve → Puppe → Käfer
- gute Lebensbedingungen für andere Kleintiere, Pilze,
Flechten, Moose
- Holz zersetzt sich (Pilze) → Mulm = Schutz + Nahrung
Käferkeller anlegen
·
Mulde im Boden (mindestens 30 cm tief)
· Füllung mit Naturholzresten, Rinde, Zweigen
·
Kleinen Hügel aufschichten
· Umrandung mit dickeren Ästen oder Abschnitten von Stämmen schafft zusätzlichen
Lebensraum
· Auch im kleinen Garten möglich
kleiner Fuchs Admiral, Landkärtchen, Tagpfauenauge
Copyright Friedrich Schauer
Für die Raupen von Tagpfauenauge, kleiner Fuchs, Admiral und Landkärtchen ist die Brennnessel EINZIGE Nahrung.
Die Brennnessel ist Futterquelle für Raupen von 36 weiteren Schmetterlingsarten
von vielen Schmetterlingen genutzte Pflanzen sind außerdem:
- Schlehe
- Sal-Weide
- gewöhnlicher Dost
- gewöhnlicher Hornklee
- Wiesen-Flockenblume
- Taubenkropf-Leimkraut
Wildstauden =
Stauden, die nicht züchterisch bearbeitet wurden
einheimische Pflanzen = Pflanzen mit Standort innerhalb ihres natürlichen Verbreitungsgebiets
· Ein Wildstaudenbeet bietet
. - Blüten mit Nahrung für Insekten, Schmetterlinge (Nektar/ Pollen)
- Stängel und Blätter als Nistplätze und – material für Insekten, Schmetterlinge,
Vögel und Nahrung für Raupen (→ Schmetterlinge)
- Unterschlupf und Überwinterung für Insekten,
Schmetterlinge, Vögel, andere Kleintiere
·
Art der Bepflanzung abhängig von Lage (Sonne/ Schatten) und Bodenbeschaffenheit
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Am besten mehrjährige Stauden mit unterschiedlichen Blühzeiten
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Viele Wildstauden im Handel erhältlich
·
ACHTUNG:
hochgezüchtete Blühpflanzen haben oft keine (oder nicht zugängliche) Nahrung für Insekten (z.B. gefüllte Edelrosen)
Weitere Informationen z.B. unter
www.lbv.de/Stauden
www.lbv-muenchen.de/unsere-themen/naturnah-gaertnern
www.nabu.de/Gartenvielfalt
www.nabu.de/Wildstauden
Wasserstellen und Teich
Wasser bedeutet Leben!
Deshalb sollte es in keinem Garten fehlen
Teich oder Wasserstellen bieten Heimat und Trinkstelle für Igel, Reptilien, Amphibien, Wildbienen, Vögel, Käfer
Vieles ist möglich ...
Trog, Fass, Badewanne, Untertopf, Zinkwanne
baden, trinken, putzen... Vögel freuen sich über flache Schüsseln
Insekten freuen sich über Steine in verschiedenen Größen im Gefäß, damit sie nicht ertrinken
Hilfen für Wildbienen
75% aller Wildbienen-Arten nisten im Boden
hier ist ein Beispiel mit Sand-Erde-Gemisch
ganz einfach überall zu realisieren
einen Teil Erde nicht bepflanzen oder Erde-Sand-Gemisch bereitstellen
WICHTIG --> vor Katzen usw. schützen
Wildbienen nisten auch in markhaltigen Stängeln von z.B. Brombeeren
hier legen sie ihre Brut ab, die kleinen Wildbienen überwintern darin und fliegen im Frühjahr aus
der Kreislauf beginnt von Neuem
Sandarium zur Wildbienen-Nisthilfe
Wer noch mehr über Wildbienen erfahren möchte ...
Die Bund Naturschutz Ortsgruppe zeigt mit Schautafeln mehr zur Wildbienenkunde.
Benannt nach Landschaftsgärtner Hermann Benjes
(Konzept Ende der 1980er Jahre)
Gerüst aus etwas stärkeren Ästen, Barriere aus Gehölz- und Staudenschnitt
keine Kosten
- Dazwischen können neue Setzlinge (Schlehe, Weißdorn, Wildrosen) gepflanzt werden
(muss nicht sein)
- Bietet Sicht- und Windschutz
- Schnittgut bleibt im Garten
- Bietet Vögel, Igel, Eidechsen, Kröten, Insekten, Käfer u.v.m) Schutz und Nahrung
- Tiere bringen mit Nahrung und Kot Samen ein
- Samen keimen im Schutz der Hecke und neue Sträucher wachsen schneller
- ursprünglicher Schutzwall verrottet nach und nach und wird zum Nährboden für neue Pflanzen (Beginn circa im 2. Jahr)
- Neue Hecke nach 4 bis 6 Jahren
- Mini-Benjeshecke auch im kleinen Garten hübsch und sinnvoll
einfach ausprobieren!